Die Geschichte

Die Sage zur Entstehung der Eckenmoorhexen Sulgen


Einst auf der Höhe Schrambergs waren die Dörfer Sulgau und Sulgen. Die Bedeutung des althochdeutschen Wort „sul“ steckt heute noch im Wort Suhle für Wasserlachen, in denen sich Wildschweine wälzen.Diese Wildschweine wurden 1611 zum Schicksal des Schweinezüchters Karl, welcher südlich der alten Steige wohnte, wo sich auf der Hochfläche am Eck (Kapelle St. Wendelin) der Eckenhof entwickelte. Mit dem Fleisch aus seiner Schweinezucht, welche seit vielen Generationen in den Händen seiner Familie lag, versorgte er das gesamte Umland. Er war bei allen Menschen in Sulgen beliebt und auch die Einwohner des angrenzenden Stadtteils Sulgau schätzten den Schweinebauer sehr. Diese Idylle sollte jedoch sein Ende in einer diesigen, kalten Nacht finden. An den Eckenhof grenzte der große dunkle Eckenwald, der bei den Sulgenern vor allem wegen seiner angriffslustigen und widerlichen Wildschweine gefürchtet war.

In jener besagten Nacht, waren die Wildschweine auf Futtersuche und fanden dies auf des Schweine-Karls Hof. Sie fraßen aus den Futtertrögen der Zuchtschweine und suhlten sich ausgiebig auf dem Boden des Hofes des Schweinezüchters. Am nächsten Morgen ließ der ahnungslose Karl seine Schweine wieder aus dem Stall und fütterte sie in den Trögen auf dem Hof, die nun durch den nächtlichen Besuch der Wildschweine verseucht waren. Nach und nach wurden aber nicht nur Karls Schweine krank, sondern auch die Menschen, die davon aßen. Die Bürger gaben dem Schweine-Karl die Schuld und verdächtigten ihn, das Fleisch absichtlich verseucht zu haben. Plötzlich glaubte keiner mehr an die Unschuld des armen Karls, der sein Leben lang ehrlich und hart gearbeitet hatte. Die Bürger des Stadtteils Sulgen entschlossen sich dazu, den Karl dafür mit seinem Leben bezahlen zu lassen. Da man aber Angst davor hatte, dass sich die Seuche weiterhin ausbreiten konnte, beschloss man, den Karl im Moor zu ertränken. So kam es, dass der zu Unrecht beschuldigte Karle an einem nebligen Tag im Jahre 1611 ermoort wurde.

Die Bewohner dachten, es würde nun wieder Ruhe in ihrem Leben einkehren und wollten gerade wieder der gewohnten Tagesordnung nachgehen, als das Moor fürchterlich anfing zu dampfen und zu brodeln, sodass die Erde in ganz Sulgen und Sulgau erbebte. Die Menschen erstarrten, als sie sahen, dass der Karl unter lautem Donner aus dem Moor empor stieg. Er war zurück gekommen, gefolgt von Hexen, die er aus dem Eckenwald herbei rief, um sich an den Menschen zu rächen. Die Namensgebung der Eckenmoorhexen ist ein Zusammenschluss aus den Namen der Dörfer und der Herkunft der Eckenmoorhexen: Sulgen (Eckenhof) und Sulgau (Moorgebiet). Jahrelang erzählte man sich die Geschichte vom Moorenkarle, bis er 400 Jahre später, im Jahre 2011, seine Eckenmoorhexen wieder zusammenrief, um alljährlich gemeinsam an der Fasnet ihr Unwesen zu treiben.

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Nicht mehr lange. 
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